Erdwärmepumpe: Eine umweltfreundliche Lösung für Ihre Heizung.

Die Erdwärmepumpe sind eine innovative und umweltfreundliche Lösung für Ihre Heizungs- und Warmwasserversorgung. Mit ihrer Hilfe können Sie Energie aus der Erde gewinnen und so nicht nur Ihre Heizkosten reduzieren, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir zeigen Ihnen, wie eine Erdwärmepumpe funktioniert und welche Vorteile sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen bietet. Darüber hinaus erklären wir, wie Sie die Erdwärmepumpe mit einem Wärmekollektor oder einer Erdsonde optimal nutzen können.

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Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe nutzt die Wärmeenergie aus dem Boden als saubere und unerschöpfliche Energiequelle. Dieses Verfahren, auch als Geothermie bekannt, basiert auf der Tatsache, dass das Erdreich ab einer bestimmten Tiefe konstante Temperaturen zwischen 7 und 12 °C aufweist.

Hier ist eine kurze Erläuterung des Funktionsprinzips einer Erdwärmepumpe:

  1. Soleleitungssystem: Ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, bekannt als Sole, fließt durch Rohre im Erdreich. Dabei nimmt die Sole die dort vorhandene Wärme auf.
  2. Wärmetauscher: Die erwärmte Sole gelangt zum Wärmetauscher der Erdwärmepumpe. Hier gibt sie ihre Wärmeenergie an das Kältemittel ab.
  3. Kompressor: Das Kältemittel wird durch den Kompressor der Wärmepumpe komprimiert, wodurch sich seine Temperatur erhöht.
  4. Wärmeübertragung: Das erhitzte Kältemittel gibt seine Wärmeenergie an das Heizverteilsystem des Gebäudes ab, das aus Heizkörpern und/oder einer Flächenheizung besteht. Dadurch werden die Räume des Gebäudes effizient beheizt.
  5. Kreislauf: Die abgekühlte Sole fließt zurück in den Boden und der Kreislauf beginnt von vorn.

Eine Erdwärmepumpe wird auch als Sole-Wasser-Wärmepumpe bezeichnet, da sie das Soleleitungssystem nutzt, um die Wärmeenergie aus dem Erdreich zu gewinnen.

Erdwärme durch Kollektoren oder Sonden?

Erdwärme bietet eine effiziente und nachhaltige Möglichkeit, Wohnräume zu beheizen. Bei der Nutzung von Erdwärme stehen zwei Optionen zur Verfügung: Erdwärmepumpen mit horizontal vergrabenen Kollektoren oder solche mit Erdsonden, die Wärme aus der Tiefe des Erdreichs gewinnen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf diese beiden Varianten und ihre Vor- und Nachteile.

Erdwärmepumpe mit Kollektoren

Erdwärmepumpen mit Kollektoren, auch Flachkollektoren genannt, nutzen die Wärmeenergie aus dem oberen Bereich des Erdreichs. Dabei werden die Kollektoren horizontal in einer Tiefe von etwa 1,5 Metern vergraben. Die Fläche der Kollektoren entspricht in der Regel etwa dem Zweifachen der zu beheizenden Wohnfläche. Wenn genügend Platz auf dem Grundstück vorhanden ist, bieten Erdwärmepumpen mit Kollektoren eine effiziente Lösung für die Nutzung von Erdwärme.

Vor- und Nachteile der Erdwärmepumpe mit Kollektoren

Erdwärmepumpe mit Sonden

Die Erdwärmepumpe mit Sonden gewinnt Wärme aus der Tiefe des Erdreichs durch den Einsatz von Erdsonden. Hierbei erfolgt eine Tiefenbohrung, ähnlich einer Brunnenbohrung, in eine Tiefe von bis zu 150 Metern unter der Oberfläche. Die Erdsonden bestehen aus Rohren, die mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind und die Wärme aus dem Erdreich aufnehmen.

 

Vor- und Nachteile der Erdwärmepumpe mit Sonden

Kosten einer Erdwärmepumpe: Lohnt sich das?

Eine der zentralen Fragen beim Kauf einer Erdwärmepumpe ist die Kostenfrage. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, die verschiedenen Kostenkomponenten zu betrachten.

Erschließungskosten für die Erdwärmepumpe

Die Erschließungskosten für eine Erdwärmepumpe variieren je nach gewählter Methode der Wärmeerschließung. Hier sind die Kosten für die gängigsten Varianten:

  • Erdsonde: Die Bohrkosten für eine Erdsonde betragen etwa 60 Euro pro Meter. Bei einer typischen Tiefe von 150 Metern ergeben sich somit Bohrkosten in Höhe von etwa 9.000 Euro. Es ist zu beachten, dass eine Genehmigung erforderlich ist und in manchen Gebieten tiefe Bohrungen schwierig sein können.
  • Erdkollektoren (Erdwärmekörbe, Flächenkollektoren): Die Verlegung von Erdkollektoren ist in der Regel genehmigungsfrei. Die Kosten sind im Vergleich zur Erdsonde etwa halb so hoch, können jedoch je nach Bodenbeschaffenheit und Zugänglichkeit des Geländes variieren.
  • PVT-Kollektoren: PVT-Kollektoren sind hybride Lösungen, die sowohl als thermische Einheiten als auch in Verbindung mit Photovoltaikmodulen erhältlich sind. Die Kosten für hybride Kollektoren liegen bei etwa 800 bis 1.000 Euro pro Modul, während thermische Addon-Kollektoren etwas günstiger sind. Bei PVT-Kollektoren sind die Gesamtkosten höher als bei den anderen beiden Methoden, da bereits eine Photovoltaikanlage enthalten ist. Dies kann sich jedoch lohnen, wenn eine PV-Anlage geplant ist und beide Technologien effizient kombiniert werden können.

Anlagenkosten für eine Erdwärmepumpe

Die Anschaffungskosten für eine Erdwärmepumpe liegen in der Regel zwischen 8.000 Euro und 15.000 Euro, einschließlich Installation durch einen Fachbetrieb. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren wie Hersteller, Modell, Effizienz und Leistung ab. Im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen sind Erdwärmepumpen in der Regel etwas günstiger. Hinzu kommen jedoch noch die Erschließungskosten.

Gesamtkosten im Überblick

Hier eine Zusammenfassung der Gesamtkosten einer Erdwärmepumpe:

Kostenkomponente

Erdsonden

Kostenbereich

etwa 50 Euro pro Meter

Kostenkomponente

Erdkollektoren

Kostenbereich

etwa 300 Euro pro Kilowatt-Heizleistung

Kostenkomponente

Anschaffungskosten

Kostenbereich

8.000 Euro - 13.000 Euro

Kostenkomponente

Wartungskosten

Kostenbereich

50 Euro - 100 Euro pro Jahr

Kostenkomponente

Betriebskosten

Kostenbereich

600 Euro - 900 Euro (abhängig vom Strompreis)

Kostenkomponente

Amortisationszeit

Kostenbereich

etwa 8 - 11 Jahre

Förderung für Erdwärme (Sole-Wasser)

Bei der Installation einer Erdwärmepumpe, insbesondere einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, können Sie von der BAFA eine Förderung in Anspruch nehmen. Die Förderung beträgt 30 Prozent der förderfähigen Kosten, jedoch maximal 60.000 €. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Erd-Wärmepumpe mit Bohrung: Durchschnittlich 9.500 bis 10.500 Euro Förderung.
  • Erd-Wärmepumpe mit Flächenkollektor: Durchschnittlich 7.400 bis 9.400 Euro Förderung.
  • Zertifizierung: Die Erdwärmepumpe muss nach EN 14511 / EN 14825 geprüft und zertifiziert sein.
  • Mindestanforderungen: Eine jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (ETAs) von mindestens 150 Prozent bei 35 Grad Vorlauftemperatur bzw. 135 Prozent bei 55 Grad.

KfW-Förderung

Für Effizienzhaus-Sanierungen und Neubauten können Sie auch das Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Hier sind die wichtigsten Informationen:

  • Effizienzhaus-Sanierung: Kredit bis zu 150.000 Euro inklusive Förderung bis 67.500 Euro.
  • Neubau: Kredit bis zu 150.000 Euro inklusive Förderung bis zu 7.500 Euro.
  • Beachten Sie, dass die KfW-Förderung nicht mit der BAFA-Förderung kombinierbar ist.

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die Investitionskosten, Förderinstitute/Förderungen und Gesamtkosten inklusive Förderung für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe:

Bauart

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Investitionskosten

ca. 31.250 €

Förderinstitut / Förderung

BAFA, BEG EM: 30 % der förderfähigen Kosten

Gesamtkosten inklusive Förderung

ca. 21.875 €
Die staatlichen Förderungen machen den Einbau einer Erdwärmepumpe wirtschaftlich attraktiv und tragen zur Reduzierung der Investitionskosten bei. Informieren Sie sich bei den entsprechenden Förderstellen über die genauen Anforderungen und Voraussetzungen, um die Förderungen optimal zu nutzen.

Im Überblick: Effizienz von Erdwärmepumpen

Bei der Wahl der perfekten Erdwärmepumpe kommt es insbesondere auf zwei Werte an: die Jahresarbeitszahl und die Leistungszahl. Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die Effizienz der Wärmepumpe und ihr Verhältnis von erzeugter Heizenergie zu eingesetztem Strom.

Die Leistungszahl, auch als COP (Coefficient of Performance) bezeichnet, hängt von der Außentemperatur und der Auslegungstemperatur ab. Sie variiert daher je nach Wärmepumpe. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) hat sich als Vergleichswert etabliert und wird durch das Förderprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ der Bundesregierung gefördert.

Die JAZ wird durch individuelle Faktoren wie Standort-Quelltemperatur, Dämmstandard des Gebäudes und Leistung des Modells bestimmt. Bei Erdwärmepumpen liegt die JAZ in der Regel zwischen 4,3 und 5,5. Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen niedrigere Werte, je nach Außentemperatur zwischen 3,2 und 4,8.

Eine JAZ von 4,5 bedeutet, dass unter optimalen Bedingungen pro verbrauchter 1 kWh Energie über das Jahr hinweg 4,5 kWh Heizenergie erzeugt werden.

Abschluss: Vor- und Nachteile von Erdwärmepumpen

Eine Erdwärmepumpe bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Hier ist eine Übersicht:

Eine Erdwärmepumpe ermöglicht eine kostengünstige und umweltfreundliche Heizungsoption. Die Nutzung kostenloser und unbegrenzter Erdwärme führt zu erheblichen Kostenersparnissen. Darüber hinaus entstehen keine CO2- oder Feinstaubemissionen, was zu einer sauberen und nachhaltigen Heizlösung beiträgt.

Allerdings sollten die hohen Investitionskosten berücksichtigt werden, die mit der Installation einer Erdwärmepumpe verbunden sind. Zudem ist eine Erdwärmepumpe möglicherweise nicht die beste Wahl für ältere, ungedämmte Gebäude. Auch müssen behördliche Genehmigungen für Sondenbohrungen eingeholt werden, und ausreichend Platz auf dem Grundstück ist für den Einsatz von Erd- oder Grabenkollektoren erforderlich. Der Garten kann durch Erdkollektoren beeinträchtigt werden.

Trotz dieser Nachteile bieten Erdwärmepumpen eine zuverlässige und effiziente Heizungsoption, die mit attraktiven Fördermöglichkeiten unterstützt werden kann. Es ist wichtig, alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und sich von einem Fachmann beraten zu lassen, um die beste Lösung für die individuellen Bedürfnisse zu finden.

Heizungsförderung Wärmepumpen 2024: Ein umfassender Leitfaden

Die Energiewende und der Kampf gegen den Klimawandel erfordern eine Reduzierung der Treibhausgasmissionen. Ein zentraler Sektor in diesem Zusammenhang ist die Gebäudeheizung, die in Deutschland für einen erheblichen Anteil am CO2-Ausstoß verantwortlich ist. Um dieses Problem anzugehen, hat die Bundesregierung verschiedene Förderprogramme ins Leben gerufen, die den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen unterstützen sollen.